Wie man NICHTS tut:

Hier findest du im Archiv unter 2009 für jeden Tag eine Idee fürs NICHTS Tun. Weil das eine der schwierigsten Tätigkeiten ist, starten wir in der ersten Phase, Januar, mit 1 Minute. Danach fühlst du dich vielleicht bereit für längere Zeitphasen. Im Februar üben wir dann 2 Minuten, im März 3 Minuten u.s.w. Im Dezember fühlst du vielleicht schon stark genug, 12 Minuten NICHTS zu tun.

Und bitte, hab keinen Spaß daran ; ) NICHTS zu tun ist etwas, was wir nie tun sollten, es kann also keine Freude machen! Oder?
Falls du nicht geduldig sein möchtest, ist das auch OK. Wir wissen, dass Millionen von Menschen nicht fähig sind, NICHTS zu tun, sei also nicht traurig, falls du herausfindest, dass du so bist wie sie. Es ist OK. Alles ist OK.

Fertig? Dann mach jetzt deine Zigarette aus, stoppe das Reden und Denken, schalte die Musik, TV, dein Kind, Nachbar, Telefon aus, oder was auch immer ETWAS tun mag in deiner Nähe.
Es kann sehr hilfreich sein, dich vor deinem Computer gerade hinzusetzen. Aufgerichtet, aber nicht unbequem, so wie es für dich gemütlich ist, kannst du nun den Text des Tages lesen, und wenn du möchtest die Übung ausprobieren.

Wir wünschen dir das Beste,
Christiane Schinkel, SCHINKEL-COMPANY

P.S.: Falls du später dazu kommst, dann könnte es für dich von Nutzen sein, bei 1 anzufangen. Dann machst du dir eben deinen eigenen Kalender und hast Neujahr mitten im Jahr : )

11. September 2009

254 - Sehnsucht

"Sehnsucht haben. Sich vor Sehnsucht verzehren. Vor Sehnsucht vergehen."

Sehnsucht kennen wir wohl alle in der ein oder anderen Form. Sie ist ein unbefriedigtes, tiefes Verlangen nach jemandem oder etwas.

Man
empfindet dann den Zustand, in dem man sich jetzt befindet, als schwieriger als den, nach dem man sich sehnt.
Das kann zu einem suchtartigen Verlangen nach einem Zustand führen, der anders ist als der jetzige. Wobei unklar ist, ob der Umstand, nach dem sich gesehnt wird, tatsächlich für mehr Glück sorgen würde. Denn er liegt ja
unerreicht in der Zukunft.

In jedem Fall wird der erlebte Augenblick als minderwertiger betrachtet als der angestrebte. Und wie das bei Süchten so ist, hat man oft das Gefühl, der Sucht ausgeliefert zu sein; bis man verzehrt ist, oder sogar daran vergangen...Autsch, das kann weh tun.


Start:
Heute könntest du überlegen, wann du Sehnsucht empfindest. Versuche mal, die Stärke deiner Sehnsucht einzuordnen.

Hat die Sehnsucht keine oder leichte Auswirkungen auf dein 'Jetzt'? Oder kannst du Verhaltensveränderungen
beobachten, wie zum Beispiel Verlust von bestimmten Fähigkeiten? Oder bist zu zeitweise in deinem 'normalen' Leben sogar sehr blockiert?

Entspanne dich, löse Anspannungen im Gesicht, im Mund, in deinem Gehirn. Halblächeln. Lass aufsteigende Gedanken mit der nächsten Atmung wieder ziehen, und führe deine Konzentration freundlich und
immer wieder klar zurück zu deinem Atem. Hier und Jetzt : )


ich bin hier
ich bin jetzt


Der Schmerz, der durch unbefriedigte Sehnsucht entsteht, kann nur auftauchen, weil wir selbst der Sucht 'nach etwas' so großen Raum geben.
Je größer unsere Flucht aus dem 'Jetzt' ist, desto größer ist die Beeinträchtigung auf unser Leben.

Wenn wir uns
durch bewusste Atmung immer wieder zurück in die Jetzt-Zeit holen, dann wird zumindest für diese Zeit der Schmerz nachlassen können.

NICHTS als Atmen. Das reicht schon. Je öfter, desto besser. Je länger, desto wirksamer.

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