Wie man NICHTS tut:

Hier findest du im Archiv unter 2009 für jeden Tag eine Idee fürs NICHTS Tun. Weil das eine der schwierigsten Tätigkeiten ist, starten wir in der ersten Phase, Januar, mit 1 Minute. Danach fühlst du dich vielleicht bereit für längere Zeitphasen. Im Februar üben wir dann 2 Minuten, im März 3 Minuten u.s.w. Im Dezember fühlst du vielleicht schon stark genug, 12 Minuten NICHTS zu tun.

Und bitte, hab keinen Spaß daran ; ) NICHTS zu tun ist etwas, was wir nie tun sollten, es kann also keine Freude machen! Oder?
Falls du nicht geduldig sein möchtest, ist das auch OK. Wir wissen, dass Millionen von Menschen nicht fähig sind, NICHTS zu tun, sei also nicht traurig, falls du herausfindest, dass du so bist wie sie. Es ist OK. Alles ist OK.

Fertig? Dann mach jetzt deine Zigarette aus, stoppe das Reden und Denken, schalte die Musik, TV, dein Kind, Nachbar, Telefon aus, oder was auch immer ETWAS tun mag in deiner Nähe.
Es kann sehr hilfreich sein, dich vor deinem Computer gerade hinzusetzen. Aufgerichtet, aber nicht unbequem, so wie es für dich gemütlich ist, kannst du nun den Text des Tages lesen, und wenn du möchtest die Übung ausprobieren.

Wir wünschen dir das Beste,
Christiane Schinkel, SCHINKEL-COMPANY

P.S.: Falls du später dazu kommst, dann könnte es für dich von Nutzen sein, bei 1 anzufangen. Dann machst du dir eben deinen eigenen Kalender und hast Neujahr mitten im Jahr : )

19. April 2009

109 - Anhaften oder Abheften?

Wenn Vergangenes täglich in die Gegenwart geholt wird, kann Vergangenheit dann wirklich vergehen?
Eher nicht, oder?

Denkmäler, Memorials
und kulturelle Überlieferungen nutzen diesen Effekt, um Geschichte von Generation zu Generation zu tragen.

Erinnerungen freudiger Art können Energie in unsere Gegenwart bringen; ebenso Erinnerungen schwieriger Art.

Was passiert, wenn wir an schwierigen Erinnerungen, Enttäuschungen, Vorstellungen oder Erwartungen festhalten?
Wenn wir uns an sie heften und sie auf diese Weise sehr lebendig in unsere Gegenwart bringen?
Tut uns das gut?


Start:
Heute könntest du die Wirkung unschöner
und schöner Erinnerungen vergleichen. Das ist die ganze Übung.

A) Nimm bitte eine ungemütliche Erinnerung, die für dich ärgerlich genug war, dich wieder und wieder, über Wochen, Monate oder vielleicht sogar Jahre daran zu erinnern. Welche dir auch jetzt schwierige Gefühle bereitet, wenn du sie vergegenwärtigst.
Wähle eine leichte Situation, in der niemand wirklich zu Schaden gekommen ist.
Atme bewusst ein und aus, entspanne dein Gesicht, beobachte die Gefühle, die nun in dir auftauchen.

B) Erinnere dich jetzt an eine freudige Situation, und hole sie damit aus der Vergangenheit in die Gegenwart.
Nimm dir eine schöne Erinnerung, vielleicht eine Heldentat oder eine andere besondere Freude, die dir widerfahren ist.
Atme
auch jetzt bewusst ein und aus, entspanne dein Gesicht, beobachte die Gefühle, die nun in dir auftauchen.


Frei von AnhaftungFriedensgedanken für Bhutan : )


Welche Gefühle hast du bei beiden Erinnerungen empfunden? Konntest du einen Unterschied zwischen der schönen und der unschönen Erinnerung bemerken? Wenn ja, welchen?

Erinnerung kann hilfreich sein, um aus der Vergangenheit zu lernen.
Wenn wir jedoch an Erinnerungen, Wünschen oder Vorstellungen anhaften, wie frei sind wir dann für eine unvoreingenommene Gegenwart?

Schwierige Erinnerungen, die sich bis heute in unser Leben ziehen, zu verarbeiten, ist in jedem Fall sehr wichtig.
Dafür gibt es die unterschiedlichsten Möglichkeiten.

Ein Anfang kann sein, im Moment des Wiederauflebens der schwierigen Gefühle, einfach NICHTS zu tun: zu atmen und sich der absoluten Gegenwart bewusst zu sein.
Die Vergangenheit ist vergangen. Was wir aufleben lassen, ist nur die Erinnerung...