Wie man NICHTS tut:

Hier findest du im Archiv unter 2009 für jeden Tag eine Idee fürs NICHTS Tun. Weil das eine der schwierigsten Tätigkeiten ist, starten wir in der ersten Phase, Januar, mit 1 Minute. Danach fühlst du dich vielleicht bereit für längere Zeitphasen. Im Februar üben wir dann 2 Minuten, im März 3 Minuten u.s.w. Im Dezember fühlst du vielleicht schon stark genug, 12 Minuten NICHTS zu tun.

Und bitte, hab keinen Spaß daran ; ) NICHTS zu tun ist etwas, was wir nie tun sollten, es kann also keine Freude machen! Oder?
Falls du nicht geduldig sein möchtest, ist das auch OK. Wir wissen, dass Millionen von Menschen nicht fähig sind, NICHTS zu tun, sei also nicht traurig, falls du herausfindest, dass du so bist wie sie. Es ist OK. Alles ist OK.

Fertig? Dann mach jetzt deine Zigarette aus, stoppe das Reden und Denken, schalte die Musik, TV, dein Kind, Nachbar, Telefon aus, oder was auch immer ETWAS tun mag in deiner Nähe.
Es kann sehr hilfreich sein, dich vor deinem Computer gerade hinzusetzen. Aufgerichtet, aber nicht unbequem, so wie es für dich gemütlich ist, kannst du nun den Text des Tages lesen, und wenn du möchtest die Übung ausprobieren.

Wir wünschen dir das Beste,
Christiane Schinkel, SCHINKEL-COMPANY

P.S.: Falls du später dazu kommst, dann könnte es für dich von Nutzen sein, bei 1 anzufangen. Dann machst du dir eben deinen eigenen Kalender und hast Neujahr mitten im Jahr : )

19. Februar 2009

50 - Nein oder Ja

Nein und Ja. Das sind zwei Buchstabenkombinationen mit gegensätzlicher Aussage. Mehr nicht.

Wirklich?

Beim Aikido gibt es eine Übung:

A) Ein Schüler hält seinen Arm waagerecht vor dem Körper. Dabei denkt er, "Nein, nein, ich lasse mir den Arm nicht herunter drücken!". Sein Partner hat die Aufgabe, den Arm nach unten zu drücken.

B) Der Schüler hält nach vollendeter A) Übung erneut denselben Arm in gleicher Position vor seinem Körper. Diesmal denkt er "Ja, ja, ich halte den Arm!" Wieder drückt sein Partner nach unten.

Ich konnte in meiner ersten Aikido-Stunde erleben, wie sich mein Arm bei der Übung B deutlich länger oben hielt, mit weitaus weniger Krafteinsatz meinerseits...und dass, obwohl
ich bereits bei A all meine Kraft eingesetzt hatte und auch noch frischer war.

Was der Rat meines Lehrers, mir zusätzlich bei B vorzustellen, wie mit meinem Atem 'Qi' aus der Nähe meines
Bauchnabels direkt in meinen Arm fließt, bewirkt haben könnte, sei mal dahin gestellt.


Start:
Du könntest heute einen Vergleich zwischen 'Nein' und 'Ja' versuchen. Vielleicht macht es dir Spaß, die oben beschriebene Übung auszuprobieren? Oder hast du etwas vor, was körperlich schwierig erscheint? Vielleicht Holz hacken, Möbel schieben, Einkäufe schleppen, was auch immer dir normalerweise etwas Mühe bereitet.

Du könntest das, was du immer tust, einmal mit 'Nein, das ist schwer, das ist zu schwer" und eimal mit "Ja, das geht, das schaffe ich" versuchen. Fange mit 'Nein' an. Da bist du noch frischer und hast noch mehr Kraft.

Wenn Du 'Ja' versuchst, könntest du zuvor innehalten, ruhig
atmen, dein Gesicht, Kiefer, Zunge entspannen, halblächeln, und dir, falls du möchtest, vorstellen, wie durch deinen Atem Kraft in dich hineinfließt.



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Wie hast du die Übungen empfunden?
Wobei hast du mehr Kraft ausüben können, beim ersten Teil 'Nein', weil du da noch unverbrauchter warst oder beim zweiten Teil? War beides gleich für dich oder konntest du einen kleinen Unterschied bemerken?